Mit 5 Jahren konnte ich bereits lesen – und zwar vor allem Landkarten. Ich bin mit dem Finger über Straßen, Berge und Meere und vor allem eines geflogen: Ländergrenzen. Die Sehnsucht nach der Fremde, dem Entdecken; das ist einerseits eine ganz alte Erinnerung und andererseits ein Gefühl, dass mich seitdem fast täglich begleitet.
Und so kam es, dass ich nicht, wie von Papa gewünscht, die Beamtenlaufbahn einschlug, sondern erstmal eine Ausbildung als Reiseverkehrkauffrau gemacht habe. Dank dem besten Chef der Welt kannst Du mich jetzt nachts wecken und ich sage Dir Hauptstadt und 3lettercodes jedes Landes, Klimazone und welche Airline wohin fliegt.
Nachdem ich dann noch zur Sicherheit BWL studiert habe (natürlich eigentlich nur, um in den fast immerwährenden Semesterferien zu reisen: 3x Indien, Kambodscha, Skandinavien, unzählige Male Thailand, Nordafrika, ach schön war meine Studienzeit…) bin ich jobmäßig dennoch immer wieder beim Thema Reisen gelandet: Ob am Flughafen bei einem Handling Agent oder bei verschiedenen Reiseveranstaltern, mit einer eigenen Firma für individuelle Rundreisen oder letztendlich in der Fliegerei.
Obwohl nur als Übergang für ein, zwei Jahre gedacht, habe ich an Bord der Airbus 330 auf meinen Langstreckenflügen so viel mehr Erfüllung gefunden, als in allen Jobs vorher zusammen. Vom Mangel an Routine (was für mich wirklich Mord ist) über wöchentlich unzählige Möglichkeiten ferne Länder, fremde Kulturen, verschiedene Menschen und vor allem mich kennen zu lernen. Ich bin selten so oft über meine Grenzen hinausgewachsen wie an Bord und auf dem Layover, habe Seelenverwandte gefunden und bin vorher nie so unfassbar zufrieden nach Hause zurückgekehrt, wie in dieser Zeit.
Ob erst mit dem Propellerflugzeug und dann dem Quad durch (ja, durch) den Grand Canyon zu düsen. Ob in einem Zelt auf dem Dach eines Jeeps in einer der ältesten Wüsten der Erde (in der Namib) zu schlafen oder morgens um 5 vor lauter Jetlag auf einem Rooftop dem magischen Sonnenaufgang über der Millionenmetropole Bangkok zuzusehen…. ich könnte diese Liste unendlich fortführen.
Auf meinem Blog erzähle ich von diesen Reisen, von Dingen, die mich begeistern, gebe Tipps zu Fotografie, zum Mamasein (ja, stell Dir vor das kann man mit dem Reisen vereinbaren).